Warum ich Klebezettel liebe – und KI trotzdem nicht missen möchte.
Meine Gedanken.

Letzte Woche hatte ich einen Workshop mit einem Kunden, der mich ziemlich nachdenklich gemacht hat. Wir haben das gemacht, was für mich fast schon zum Standard gehört: klassische Klebezettel an die Wand kleben, Ideen sammeln, clustern, diskutieren. Aber der Kunde war überrascht – und zwar nicht im positiven Sinne. „Macht man das heute noch so?“, fragte er.
Es stimmt, viele Teams sind das Zettelkleben nicht mehr gewohnt. Nach Jahren voller digitaler Workshops mit Miro, Mural & Co. wirkt die analoge Methode fast nostalgisch. Aber genau deshalb bleibe ich dabei – und kombiniere sie mit modernen Tools wie Künstlicher Intelligenz (KI).
Das Analoge: Mehr als Nostalgie
Warum kleben wir überhaupt noch Zettel? Ganz einfach: Es funktioniert. Menschen greifen zu einem Stift, schreiben ihre Ideen auf und kleben sie an die Wand. Das hat etwas Direktes, etwas Spontanes. Es bringt die Leute in Bewegung, physisch und mental. Und – das klingt jetzt vielleicht trivial – aber die Idee, die man selbst an die Wand klebt, fühlt sich irgendwie echter an. Sie gehört einem.
Doch ich sehe auch die Grenzen. Viele Teams sind digitale Workshops gewohnt, bei denen alles automatisch dokumentiert wird. Die physische Welt verlangt mehr Struktur und Disziplin – und das muss man moderieren können. Vor allem jüngere Teams oder solche, die hybrid oder remote arbeiten, haben oft einfach nicht mehr die Übung, wie man in einem Raum effektiv zusammenarbeitet.
Die Rolle der KI: Struktur trifft Innovation
Hier kommt die KI ins Spiel. Was früher Stunden gebraucht hätte – Zettel clustern, Muster erkennen, Dokumentieren – übernimmt jetzt eine KI in Minuten. In meinem Workshop letzte Woche haben wir nach dem Zettelkleben die Inhalte digitalisiert, und die KI hat automatisch Themenbereiche gebildet. Das war nicht nur schneller, sondern auch präziser. Besonders spannend: Die KI schlug neue Verbindungen vor, an die wir im Raum gar nicht gedacht hatten.
Zum Beispiel hat die KI erkannt, dass zwei scheinbar unabhängige Ideen perfekt zusammenpassen könnten – eine Erkenntnis, die das Team letztendlich begeistert hat.
Mein persönliches Fazit: Die Mischung macht’s
Für mich ist klar: Der Mix aus analog und digital funktioniert. Das Zettelkleben schafft Nähe, Energie und ein echtes Gemeinschaftsgefühl. Die KI bringt Effizienz, Tiefe und neue Perspektiven. Natürlich ist das nicht für jedes Team geeignet. Manche tun sich schwer, in der analogen Welt produktiv zu bleiben, und brauchen mehr Moderation. Aber wenn es klappt, entstehen grossartige Ergebnisse.
Ich habe in den letzten Jahren viel gelernt: Jedes Team ist anders. Manche lieben es, Zettel zu kleben, andere bevorzugen digitale Tools. Aber am Ende geht es darum, die besten Ideen hervorzubringen – und dafür ist die hybride Methode mein persönlicher Favorit.
Eine Frage an euch
Wie arbeitet ihr in Workshops? Habt ihr schon mal analoge und digitale Methoden kombiniert? Und was waren eure Erfahrungen? Ich freue mich auf eure Kommentare – und vielleicht den ein oder anderen neuen Impuls! 😊